Kalorien machen dick? Von wegen. Die wahren Dickmacher heißen Waage, Spiegel, Idealgewicht und Fotos. Ohne diese objektiven Beweise wäre dick sein überhaupt nicht möglich. Also wie wäre es mit einer Spiegel-, Foto- oder Waagen-Diät?

Ich verzichte auf alles, was dick macht… Waage, Spiegel, Fotos.

Was uns wirklich dick macht

Stellen wir uns die Welt einmal ohne Waage, Fotos, Spiegel, Body-Mass-Index, enge Klamotten und Videoaufnahmen vor. Eine Welt ohne optische oder rechnerische Belege für überflüssige Kilos. Wer oder was würde dann entscheiden, ob wir dick sind oder nicht? Wir würden uns dann nicht kritisch betrachten und auf Fotos oder im Spiegel nach Problemzonen und Orangenhaut-Dellen suchen. Wir würden keine Fotos aus verschiedenen Jahren vergleichen und feststellen, dass wir zugenommen haben. In unseren Kleiderschränken wären nur passende und bequeme Klamotten, die nicht zu eng werden können. Facebook bliebe still und es gäbe keine Kommentare zu Profilfotos wie: „Oh. Hast Du etwa zugenommen?“ Wie schön wäre diese Welt! Und wenn wir das unterstellen, dann haben wir die wahren Dickmacher doch gefunden. Von wegen Schokolade, Gummibärchen und Hamburger. Dick sind wir nur, wenn wir durch Zahlen, Fakten, Vergleiche oder Aufnahmen dazu gemacht werden.

Also auf in die Waagen-Diät!

Wenn wir uns nicht dick fühlen möchten, sollten wir daher eine Diät mit folgenden Regeln starten:

• Verzichte auf das Wiegen. Schmeiße die Waage am besten weg.
• Siehe nicht in den Spiegel. Vor allem nicht nackt.
• Sieh Dir keine Fotos an. Lasse am besten gar keine Aufnahmen von Dir machen.
• Berechne auf keinen Fall Deinen Body-Mass-Index.
• Sieh Dir keine Kalorientabellen an und vergleiche keine Nährwertangaben.
• Vergleiche Dich nicht mit anderen. Blende das äußere Erscheinungsbild komplett aus.
• Kaufe Dir Kleidung, die immer passt. Am besten etwas größer und dehnbar.
• Verzichte komplett auf Modezeitschriften und Fernsehsendungen mit attraktiven Menschen.
• Folge keinem Fitnessblog und interessiere Dich nicht für die Modellwelt.
• Höre auf über Deinen Körper und Dein Gewicht nachzudenken.
• Lösche alle Apps zur Gewichtskontrolle und Nahrungsaufnahme von Deinem Handy.

Ein Beispiel aus dem Leben – Ist Carolin dick?

Seit Carolin denken kann fühlt sie sich etwas dicker als ihre Freundinnen. Mit Beginn der Pubertät hat sie begonnen ihr Gewicht akribisch zu beobachten und zu dokumentieren. Mit viel Krafteinsatz hat sie immer wieder versucht einige Kilos abzunehmen. Carolin treibt sogar gerne Sport und geht regelmäßig zum Schwimmen. Doch sie isst und genießt auch gerne und so ist sie immer einige Kilos über dem sogenannten Idealgewicht. Das ärgert sie. Sie versucht und kämpft, doch es ist ihr noch nie gelungen tatsächlich ihr Idealgewicht zu erreichen. Carolin denkt täglich über ihr Gewicht nach und es belastet sie sehr. Da trifft sie eines Tages eine ältere Dame an der Bushaltestelle. Die beiden kommen ins Gespräch und in diesem zufällig auf das Thema Gewicht zu sprechen. Carolin erzählt der Dame von ihrem jahrelangen Kampf. Diese hört aufmerksam zu und stellt Carolin dann nur eine einzige Frage dazu: „Wie fühlst Du Dich denn in Deinem Körper?“ Über diese Frage hatte Carolin noch nie nachgedacht. Das holte sie nun ausführlich nach. Am nächsten Tag verbannte sie ihre Waage aus dem Haus, löschte alle Gewichtsaufzeichnungen und beschloss für sich: Ich bin gut so wie ich bin!

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