Trau Dich! So überwindest Du Deine Angst

Sarah steht auf einer Brücke. Angeleint, gesichert und in einem Bungee-Gürtel. Sie sieht nach unten. Sarah hat Angst. Ihr Herz klopft, sie schwitzt und ihre Knie zittern. Soll sie oder soll sie nicht? Angst hätte wohl fast jeder in dieser Situation. Aber kann Sarah ihre Angst überwinden und springen?

Trau dich! – Wir können oft viel mehr als wir anfangs denken

Das Angstgefühl: eine Warnung vor einer Gefahr

Wenn Du Angst empfindest, ist das zunächst einmal eine sehr wichtige Funktion Deines Körpers. Dein Gehirn meldet Dir eine Gefahr und Dein Körper möchte Dich davor warnen. Ohne Sicherung am Rande einer Brücke zu stehen ist eine solche Gefahr. Weil Sarahs Instinkte nicht wissen, dass sie gesichert ist und es in der modernen Welt möglich ist von Klippen zu springen ohne sich zu verletzten, meldet das Gehirn auch jetzt eine Gefahr. Obwohl Sarah fest angeleint ist und ihr nichts passieren kann. Das Angstgefühl kommt trotzdem und warnt Sarah.

Die Angst überwinden: diese Schritte helfen

Wenn Du Deine Angst überwinden möchtest, musst Du im Prinzip trotz der Angst weitermachen und agieren. Die Angst an sich hindert Dich nämlich nicht daran. Sondern Du möchtest psychologisch nicht gegen die Angst handeln, weil das Deinen Urinstinkten widerspricht. Du kannst aber trotz der Angst handeln und – wie im Fall von Sarah – einfach trotzdem von der Brücke springen. Nicht unüblich bei einem Bungee-Sprung. Wer ihn wagt, der hat meistens Angst. Springt aber trotzdem. Damit das gelingt, kannst Du folgendermaßen vorgehen.

1. Überprüfe, ob die Angst gerechtfertigt ist. Stelle Dir dazu folgende Fragen:

• Besteht wirklich eine Gefahr?
• Warum meldet mein Gehirn wohl eine Gefahr?
• Welcher Urinstinkt steckt dahinter?
• Ist das in der modernen Welt noch gerechtfertigt?

2. Schätze die Gefahr möglichst objektiv ein. Stelle Dir dazu folgende Fragen:

• Welche Gefahren bestehen tatsächlich?
• Was könnte im schlimmsten Fall passieren?
• Wie wahrscheinlich ist das?

3. Erhöhe Deine innere Sicherheit.
Dies gelingt, indem Du Gegenargumente für Deine Angst findest. Rede mit Deiner inneren Angst und erkläre ihr, warum sie Unrecht hat. Das Bungee-Seil wurde vom TÜV geprüft, die Hängebrücke wird von vielen Menschen regelmäßig genutzt oder es ist noch kein Mensch durch eine Hausspinne ums Leben gekommen. So kannst Du Deine Angst etwas eindämmen.

4. Hole Dir den Rat von anderen ein.
Freunde, Familie oder Kollegen. Andere Mitmenschen können Dir dabei helfen, Deine Angst besser einzuschätzen. Sie können Dir ein Feedback dazu geben, ob und wie gerechtfertigt Deine Angst ist und mit Dir gemeinsam Gegenargumente formulieren.

5. Spreche Dir selbst Mut zu.
Du kannst Dir einige Sätze zurechtlegen, die Dir helfen können, wenn Du Angst hast. Sie sollen Dich dann ermutigen und Dir helfen, trotz Deiner Angst zu agieren. Zum Beispiel:

• „Ich schaffe das.“
• „Ich habe schon schlimmeres geschafft.“
• „Ich meistere das trotz meiner Angst.“
• „Du kannst aufhören mich zu warnen. Es gibt keinen Grund zur Angst.“
• „Wenn die anderen das schaffen, dann schaffe ich das erst recht.“
• „Ich lasse mich von meiner Angst nicht verunsichern.“

6. Eins, zwei, drei und los.
Tue es einfach. Wenn Du alle Schritte durchgemacht hast und Dich überwinden möchtest, dann ist es jetzt an der Zeit es einfach zu tun. Zähle bis drei und dann lege einfach los. Du schaffst das. Und danach wirst Du sehr stolz auf Dich sein und Dein Selbstbewusstsein wird wachsen. Beim nächsten Mal wird die Angst schon wesentlich kleiner sein.

Angst

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