Mit Selbstironie schwierige Situationen meistern
Die Selbstironie ist ein spezieller Teil von Humor. Und Humor wird häufig unterschätzt. Humor ist nicht nur in ausgelassenen Feier-Stimmungen wichtig und ansonsten unnötig. Allgemeiner Humor und vor allem Selbstironie kann uns im Leben sehr gut helfen. Selbstironie entspannt, macht gelassen und hilft sogar in Angstsituationen oder in schweren Lebenszeiten.
Beginnen wir im Alltag. Stelle Dir einmal vor, Du musst heute einen Vortrag vor Dir unbekannten und bedeutenden Personen halten. Zum Beispiel vor einer neuen Kundengruppe. Du bist prima vorbereitet, aber irgendwie geht trotzdem alles schief. Zu Beginn lässt sich der Laptop nicht hochfahren, dann ist Deine Präsentation in der Optik verschoben und mitten im Vortrag stößt Du an Dein Wasserglas und es ergießt sich über Deine Unterlagen. Alles in allem, eine sehr unangenehme Situation. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Du kannst Dich schämen, einen roten Kopf bekommen und Dich tausendmal entschuldigen. Damit merkt man Dir an, dass Dir die Situation sehr unangenehm ist und alle werden etwas von dieser Stimmung in Erinnerung behalten. Alternativ kannst Du auch mit Humor – in diesem Fall mit Selbstironie – reagieren und somit die Situation deutlich auflockern.
„Entschuldigen Sie. Heute habe ich statt meiner gewöhnlichen Souveränität scheinbar Tollpatschigkeit in die Arbeitstasche gepackt.“
„Das ist heute so geplant. Ich möchte, dass Sie mich in Erinnerung behalten und schlechte PR ist ja bekanntlich besser als gute.“
„Ich möchte Ihnen heute zeigen, dass ich auch bei auftauchenden Schwierigkeiten die Ruhe bewahren kann und deshalb habe ich bewusst ein paar Unwegsamkeiten eingebaut.“
Ein humorvoller Satz voller Selbstironie lockert die Situation auf. Du wirst die Lacher auf Deiner Seite haben, wirkst trotz der Missgeschicke souverän und selbstbewusst und für Dich selbst dient die Ironie wie ein Ventil. Du kannst Deine eigene Unsicherheit und Deinen eigenen Ärger humorvoll loswerden und entspannst Dich dadurch automatisch. Und dann gelingt es auch besser, wieder mit dem Vortrag weiterzumachen.
Neben alltäglichen Situationen, in denen Selbstironie auflockernd und entspannend wirkt, kann Selbstironie auch gut in schweren Lebenszeiten helfen. In diesen Zeiten neigen wir häufig zu Verzweiflung. Egal, ob wir gerade den Job verloren, eine Trennung hinter uns oder schlechte Aussichten vor uns haben. Schwere Zeiten mit unangenehmen Lebensereignissen wirken sich auf unsere Stimmung, auf unseren Lebensmut und unsere Einstellung aus. Da kann Selbstironie auch richtig guttun und uns etwas lockere, entspannter und optimistischer in die Zukunft sehen lassen.
„War sowieso klar, dass ich mal den Job verliere. Ich würde auch nicht mit mir arbeiten wollen.“
„Dann muss der Arbeitgeber eben ohne meine Talente auskommen. Gut, dass ich auf jeden Fall Spargel stechen kann.“
„Meine Oma hat ja immer gesagt, nur ein Mann fürs Leben ist langweilig. Endlich habe ich die Chance auf einen Wechsel.“
Wenn Du Dich mit solchen selbstironischen Sätzen selbst betrachten kannst, dann nimmst Du etwas die Schwere aus der Situation. Du erleichterst sie, erkennst auch die humorvolle Seite und betrachtest sie nicht nur dramatisch-kritisch. Das schafft ein bisschen Distanz zur schweren Zeit. Und dann gelingt es auch leichter aus der Situation herauszukommen und dafür genügend Mut und Kraft aufzubringen.
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